Torsby bis Norwegen 

[25.06.2012 16:49:53 | Norwegen | 4 Kommentare]

Nach Torsby beginnt, was - für mich - Schweden ausmacht. Endlose Wälder, tiefblaue Seen, Berge weiß bestäubt, baumlos. Fjelllandschaft. Abseits der wenigen Hauptverbindungen kaum Fahrzeuge, umso mehr Schotter. Die Straße meist in die Landschaft gebaut, nicht durch. Dementsprechend wellig, selten mehr als 100 Meter im gleichen Gang, das Schaltwerk klickt im Sekundentakt. Punkt #1 bringt mich weit ins Fjell abseits der großen Nord-Süd Verbindungen. Ein Schlenker führt nach Frösön. Outdooraffinen Equipmentfetischisten als Sitz Hilleberg‘s bekannt, einem bekannten Zelthersteller. Als Besitzer eines solchen darf ein Besuch dort nicht fehlen, Führung, Kaffee, Kekse, nettes Gespräch, Händeschütteln.
Das nahe gelegene Östersund bietet was ein Reisender braucht, Geschäfte aller Art, günstiges Hostel, Kleinstadtatmosphäre. Keine Großstadtverlockungen. Ein paar Tage „frei“.
Weiter auf kleinen Straße Richtung Norwegen. Einen völlig verregneten Tag im Zelt verbringen, die reine Luft danach genießen. Der Grenzübergang völlig unspektakulär, ein Schild am Straßenrand, Punkt. Ende des schwedischen Schotters, beginn des norwegischen Asphalts. Direkt am Schild. Den Radler freuts.

 

Heinrich meint: "endlich. Schweden. SCHWEDEN! Elche wohin Du gucken kannst! Meine Familie stammt aus der Gegend. Mit alten Bekannten kann ich mal wieder so richtig feiern! Stefan erzählt zwar was von weiterfahren, die Flausen werd ich ihm aber schon noch austreiben. Wir bleiben. Komme was da wolle!"

 

Die Berge Wichtige Kreuzung Heimat für eine Nacht Schnee vor der Hütte Abfahrt vom Fjell wieder oben Regen kann auch schön sein gemütliche Unterkunft Kirchenarchitekur Frösön, Hilleberg Hauptquartier hatten leider geschlossen. traumhafte Straßen Grenze zu Norwegen

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Punkt #1 erreicht 

[12.06.2012 22:42:19 | Schweden | 8 Kommentare]

Revbua. Meine „Einstiegsdroge“ in das Leben draußen.

Das dritte mal bin ich hier. 2003 unterwegs im Kanu zusammen mit Martin und Thomas. Die letzten Tage der wunderbaren Bootstour verbrachten wir in dieser Hütte, genossen Umgebung, Sonne, Stille, das einfache Leben weitab der Zivilisation. Ziemlich nahe am kanadischen Blockhüttentraum meiner Jugendjahr, frei, selbstbestimmt, „draußen“.
2006 kam ich wieder, mit Ski und Pulka Einsamkeit, Antworten suchend. Reicht es 3, 4 Wochen im Jahr meinen Traum zu berühren? Was möchte ich tun, sehen, riechen, spüren, leben? Wie dahin kommen?
 „Die Welt sehen“ war die erste, einfachste Antwort. Mit dem Rad um die Welt? Klingt gut! Aus eigener Kraft, billig, kein Käfig, einfach, umweltfreundlich. Ein wilder Haufen an Ideen, Konzepten entstand. Hier in der Revbua ließ ich mir ein paar Tage Zeit den Haufen zu sortieren, auf Tauglichkeit zu prüfen, zu konkretisieren. Das Konzept dieser Webseite entstand, ein Fahrplan hin zur Realisierung der Tour aufgestellt. Wieder daheim begann die Umsetzung. Auto ab-, Rad angeschafft. Finanzplan erstellt. Haushaltsbuch geführt. Fernseher rausgeworfen. 2010 dann der letzte „reality check“, abseits der üblichen Routen allein durch Island. Die Rückkehr fiel schwer. Unendlich schwer. Testbestanden. Summa cum Laude
Ab dann: kein Urlaub, keine Extras, Überstunden.

Am 5.6.2012, nach 3312 Kilometern mit dem Rad und 17 zu Fuß steht die Hütte wieder vor mir. Aus Träumen, Ideen, Vorhaben ist Realität geworden. Endlich.

Der Weg hierher, mal steinig, mal sumpfig, bergauf, bergab, führt durch eine grandiose Landschaft. Alte, knorrige Fichten, kleine, krüppelige Birken, weiß gezuckerte Berge, klare, tiefe Seen. Zwei Kanuten laden mich an einer Übertragestelle zu Kaffee und Pfannenbannok ein. An der Hütte richte ich mich ein, entzünde den Ofen, koche Tee, säge und hacke Holz, genieße wieder das einfach Leben. Zwei Nächte bleibe ich, Zeit zum Schreiben, Rückschau, Vorschau, genißen, Seele baumeln lassen.

Am zweiten Abend findet sich eine kleine Gruppe aus Deutschland ein. Mit dem Kanu sind sie unterwegs, produzieren ein Outdoor-Gourmet-Kochbuch (!!). Sie laden mich ein, servieren ein drei Gänge Wildnissterne Menü. Fangfrische Forelle im Mandelmantel mit Aprikosencreme. Entenbrust vom Feuer mit Rösti und Aprikosen Chutney. Karamelisierter Grießschmarrn mit Sauerkirschsoße. Welch Abwechslung  zu meiner üblichen Spaghetti – Kartoffelbrei Diät.

Doch am nächsten Morgen juckt sie schon wieder, diese Neugierde auf das was hinter der nächsten Kurve wartet. Ich verabschiede mich, laufe zurück zum Rad und ziehe weiter.

 

Heinrich meint: "Mehr Schweden geht eigentlich fast nicht mehr. Unglaubliche Landschaften, das Wasser aus den Seen schmeckt besser als so manches Bier, das Gras ist Saftig, viele Rentiere mit denen Elch seine Späßchen treiben kann und die Elchdamen… hmmmm…"

 

 

Wer selbst das Rogengebiet erkunden will, der findet in den Tourberichten (Kanu 2003, Winter 2006) ein paar Anregungen und  im Wiki der Outdoorseiten weitere sehr gute Informationen.

 

 

Schotterstraße eine Abkürzung Zu Fuß gehts weiter Tote Bäume zivilisierte Wegweiser... ... für unzivilisierte Wege Aussichten Da hab ich mich Kaffe und Schokokekse Kochen wie früher Gourmetmenü Gang I Gourmetmenü Gang II Gourmetmenü Gang III Sonnenuntergang Mystischer Nebel Mondaufgang See Rogen kurioses am Wegrand direkt am Weg Totes Holz

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SWR4 Interview 

[31.05.2012 09:56:36 | Schweden | Ein Kommentar]

Gerade hat mich Klaus Gülker vom Südwestrundfunk zu meiner Tour befragt. Zu hören ist das Interview am Freitag, 1. Juni zwischen 7 und 9 Uhr auf SWR4.

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Navigation unterwegs 

[30.05.2012 16:56:01 | Schweden | Ein Kommentar]

Routenplanung
Routenplanung

Noch hat die klassische Papierkarte die Nase vor Ihrer elektronischen Konkurrenz. Bessere Übersichtlichkeit, ein klareres Kartenbild, gute kombinierte Darstellung  verschiedener Inhalte (z. B. Höhenlinien und Wege), auf einer Papierkarte findet man sich in der Regel schnell und sicher zurecht.
Doch die elektronischen Karten holen immer weiter auf, auch sind nicht immer passende Papierkarten verfügbar, die elektronischen Helferlein bieten Funktionen die eine Papierkarte nur eingeschränkt oder gar nicht bieten kann. Der eigene Standort ist auf Knopfdruck parat, die zurückgelegte Strecke kann einfach gespeichert werden, Routenvorschläge automatisch erstellt oder vorher eingespeichert werden, bei vielen digitalen Karten kann nach Merkmalen in der Umgebung gesucht und gefiltert werden und und und. Was mit modernen GPS Geräten alles möglich ist und wie die ganze Technik funktioniert wird auf http://www.kowoma.de/gps/ ausführlich und gut erklärt.

 

Auf meiner Tour werde ich wenn irgend möglich Papierkarten auf der Lenkertasche haben um mir schnell und einfach eine Übersicht verschaffen zu können und die nächsten Tage im Groben einfach und ohne Steckdose planen zu können. Zusätzlich hängt am Lenker ein Kartenfähiges Garmin GPS. Damit kann ich meine gefahrene Strecke protokolieren, in Großstädten schnell mein Ziel finden, eine empfohlene Route nachfahren, in Länder mit unbekanntem Alphabet die richtige Richtung bestimmen oder in der Wüste die Entfernung zur nächsten Oase auf Knopfdruck sehen – auch wenn das durchaus mal frustrierend sein kann ;-)

 

Für mein Garmin GPSmap 60Cx kann man passende Karten einerseits beim Hersteller (http://www.garmin.com/de/maps/) bzw. einschlägigen Fachgeschäften erwerben, man findet aber auch hervorragendes kostenfreies Material im Internet. Die wohl beste Basis für freies Kartenmaterial ist www.openstreetmap.org , ein Nutzerbasiertes, weltweites Kartenprojekt – quasi ein Wikipedia für Karten. Die Karten sind nicht sofort für Garmin GPS Geräte geeignet, man kann sie selbst umwandeln (was recht aufwändig ist) oder man greift auf eine fertige Karte zurück. (Übersicht für fertige Garmin kompatible Karten auf OSM Basis). Es gibt sogar eine Suchmaschine für kostenfreie Garmin Karten und eine aktuell geführte Linkliste.

 

Die Vielfalt der elektronischen Karten, haufenweise Routen, POIs (Points of Interest), Track Logs usw. wollen alle irgendwie gespeichert, verarbeitet und vor allem verwaltet werden. Garmin liefert mit „Mapsource“ eine Software mit Ihren Geräten die die wichtigsten Funktionen abdeckt. Mapsource ist in Sachen Umfang auf das wichtigste beschränkt, auch die Bedienung ist nicht immer selbsterklärend. Für rudimentäre Aufgaben durchaus geeignet, stößt das Programm aber gerade bei größeren Karten und Datenmengen schnell an seine Grenzen. Nach einigem Testen und probieren während der Vorbereitungsphase hat sich QuoVadis als klarer Favorit herauskristallisiert. Das Programm bewältigt den Umgang auch mit großen Datenmengen spielend, bleibt dabei übersichtlich und – ganz wichtig unterwegs – ressourcenschonend. Tracks die ich nachfahren möchte, meine aufgezeichnete Route, Karten jeglicher Couleur (Vektorkarten, gescannte Papierkarten, Onlinekarten), geplante Routen, POIs etc. pp., alles kann ich zentral verwalten, vom und ins GPS laden, aufbereiten und – auch gleichzeitig – in verschiedenen Karten anzeigen. Nicht zu vergessen, von der Datenbank die bei QuoVadis (Eintrag in meiner Ausrüstungsdatenbank) im Hintergrund werkelt lässt sich sehr einfach ein Backup erstellen. 
 

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Schweden – Ystad bis Torsby 

[29.05.2012 12:46:22 | Schweden | 3 Kommentare]

Gelbe Rapsfelder, blauer Himmel, frischgrüne Wälder, rote-weiße Häuser, sanft geschwungene Hügel – Südschweden. In Lund komme ich für ein paar Tage bei einer Freundin unter, lande auf einer schwedischen Fete, das Rad rollt ab und an ohne Gepäck durch die Landschaft, das Notebook läuft heiß, die Beine ruhen meist.
An der Westküste bis Göteborg, die Wege gut ausgebaut, die Städte abwechslungsreich (Helsingborg ist sehr empfehlenswert!), das Wetter hervorragend. Ein Bad im Meer, das Zelt daneben. Ab Göteborg wird die Landschaft langsam „schwedischer“, die Hügel steiler, Seen statt Rapsfelder, Birken und Fichten statt Mischwald, immer häufiger Schotter statt Asphalt. Wälder statt bebauter Fläche. Auf und ab durch gletschergeschliffene Landschaft. Abends bleibt der Schmutz des Tages in einem der vielen Seen, ein traumhafter Lagerplatz reiht sich an den nächsten. Die Nächte werden immer Heller, die Stirnlampe wandert tiefer in die Taschen.  Nur der unstillbare Blutdurst der Mücken…

 

Mein Abreißkalender ist ein ringgebundenes, schwedisches Kartenwerk, jeden Tag ein bisschen dünner. Beim Tagebuch schreiben muss ich das Datum vom gestrigen Eintrag nachschlagen. Und selbst das stimmt nicht immer. Der Wochentag? Egal, schwedischen Läden haben auch Sonn- und Feiertags brauchbare Öffnungszeiten. Reiseflow.

 


Heinrich meint: „hier bin ich Elch, hier darf ich sein“.
(Alles weitere was Heinrich bisher in Schweden von sich gegeben hat, lässt die Grenzen des guten Geschmacks sehr weit hinter sich. Seit wir schwedischen Boden betreten haben ist Heinrich wie ausgewechselt. Ständig faselt er von „diesem herrlich süßlichen Duft nach Elchdamen“, versucht mich in Richtung Norden weiter zu treiben, grölt schwedische Liebeslieder und weckt mich Nachts durch Brunftgebrüll – oder was er davonhält. Er hat versucht mit meinen Kreditkarten Abos einschlägiger Zeitschriften (Playmoose, Super Elk Revue etc.) zu ordern („rein zu Studienzwecken!“), wollte sich einer Viking-Metal-Band anschließen (um sich „liebevolle, eingehend und nächtelang um die Groupies zu kümmern“), hängt sich Schilder mit nicht druckreifen Sprüchen ins Geweih. Pubertät nehme ich an. Ein Ende (vorerst?) hat es gestern gefunden als neben der Straße eine Elchdame auftauchte. Heinrich war nicht zu halten, brüllte „Ich liebe Dich!!!“,  sprang vom Rad und preschte mit großen Sätzen ins Gebüsch. Ein paar Stunden später ist er wieder aufgetaucht. Debiles Grinsen, Kippe im Maul, zerzaustes Geweih. Seit dem schläft er.)

 

es muss nicht immer rotes Holz sein I es muss nicht immer rotes Holz sein II es muss nicht immer rotes Holz sein III Haus am See Auf Campsuche Campsite angenehm für den Postboten Blick zurück Blick nach vorn Abends am See einer der unzähligen Seen Arbeitsplatz

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Bornholm 

[19.05.2012 23:24:51 | Dänemark | Keine Kommentare]

Fährhafen Saßnitz, 12.5.2012, 13:47 Uhr. Die letzte Leine der Fähre löst sich, Deutschland verabschiedet sich mit „Wind 6, Böen 9“, liegt nun auf unbestimmte Zeit hinter mir.

17:15 Uhr Fährhafen Rønne auf Bornholm. Zur Begrüßung gesellt sich zum Wind noch Regen. Doch der Wind kommt aus Südwest, schiebt mich zügig quer Richtung Nordost über die Insel.
Die Bornholmer Radwege sind sehr gut geteert, mit Mittelmarkierung und Abbiegestreifen versehen, auch Verkehrsinseln für Radler finden sich, Luxus pur! Fehlt der Teer, erfreut der festgefahrene, schlaglochlose Lehmboden das Radlerherz. Für das Auge bietet das Eiland dichte Wälder, weite Felder, schroffe Felsküsten, alte kleine Fischerdörfer, noch ältere Ruinen. Frische Seeluft für die Nase. In den Ohren rauschen Wind und Wellen, kreischen – meist dezent – Möwen, im frühen Mai nur selten die Touristen…
 „Klein aber fein“ trifft Bornholm ganz gut, mit dem Rad sehr zu empfehlen! Ob sich die Insel in der Hochsaison aber so in Ruhe erkunden lässt, wage ich ein wenig zu bezweifeln.

 

Heinrich meint"Die Elchpopulation liegt seit Jahrhunderten bei Null, die Wälder klein, Alkohol viel zu teuer, Anreise mit dem Schiff - für Elche eine echte, herausfordernde Expedition ins ungewisse!"

 

Gudhjem Gudhjem Hafen Immer im Blick Ruine Hammershus Ruine Hammershus Ostküste Hügeliger als erwartet

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Punkt #28 erreicht 

[18.05.2012 00:17:36 | Dänemark | Keine Kommentare]

Ein Haufen Granitbrocken irgendwo in der Ostsee. Vor einigen Jahrhunderten dank des Naturhafens als Flottenstützpunkt der Dänen auserkoren, immer wieder angegriffen und umgebaut aber nie wirklich aufgegeben worden. Die Inseln sind Denkmal, Museumsdorf, Vogelparadies, Naturschutzgebiet, lebendige Geschichte in einem. Fahrrädern und Haustieren bleibt der Zutritt verwehrt, so bleibt Heinrich beim Stahlross und ich erkunde die Inseln alleine zu Fuß. Zwei kleine, nahe beieinander liegende Inseln bilden den Hauptteil der Schärengruppe. Eine alte Brücke führt über den Hafen, verbindet die eine mit der anderen. Mitten auf der Brücke liegt Punkt #28, Sicht auf Türme, Wohnhäuser und den Hafen. Die Bauten sind alt, gut erhalten, noch besser restauriert. Eine Handvoll Einwohner lebt vom Fischfang und Tourismus. Keinerlei neumodischer Bauten stören die Kulisse, der Leuchtturm ist Taktvoll im alten Aussichtsturm „versteckt“, Kiosk und Restaurant angenehm unaufdringlich in alte Gebäude integriert. Statt dem üblichen Andenkennepp verkaufen die Inselkinder selbstgepflückte Blumensträuße, Muscheln, Steine. Und um Dich herum nur – auffallend klares – Wasser, du fühlst dich ein paar Jahrhunderte zurückversetzt.

 

Heinrich meint: "Pfff! Haustiere verboten! Diskriminierung! Wo bleiben denn da die Elchrechte??? Zumal, seit wann zählen Elche zu Haustieren?! Na egal, Schifffahren ist eh nix für Elche, da versau ich mir das Fell noch schneller wie bei Kopfsteinpflaster. Außerdem hatte ich günstig eine Palette "starköl" auf der Fähre von Deutschland nach Dänemark erworben um die ich mich dringend kümmern musste..."

 

Hafenausfahrt Hafeneinfahrt Position... Mit Kanonen auf Möwen schießen lebendes Museum Wachturm früher Hafen

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Deutschland - die letzen Kilometer 

[17.05.2012 15:05:27 | Deutschland | Ein Kommentar]

Die letzten Kilometer auf dem Deutschen Festland fahre ich nicht allein, Rüdiger aus Schwerin (www.durchgedreht-online.de) begleitet mich. Übers Radfahren auf Island hatten wir uns kennengelernt und wir konnten einen Abend und einen halben Tag über Touren, Radfahren, das Leben quatschen und philosophieren. Danke Rüdiger für die angenehme Begleitung! Ich hoffe wir sehen uns irgendwo mal wieder auf dem Rad!
Mit kleiner Fähre nach Rügen, ich bin der einzige Radler. Im Nordosten der Insel wartet der Jasmund Nationalpark, junges, frisches, helles Buchenwaldgrün, ein wunderschöner Wald. Zum Sonnenaufgang an die Kreidefelsen klappt im zweiten Anlauf, den ersten vereiteln dicke Wolken, kräftige Schauer. Aufstehen um 4, 5:06 Uhr Sonnenaufgang. Es lohnt. Mit Sicherheit!

 

Info: Der Königsstuhl (höchste Aussicht) kostet 7,5 € Eintritt (!). Zu sehen gibt es dafür die Aussicht, eine „Multimediashow“, ein „altes Gebäude“ und wohl eine kurze Führung. Verbilligt nur auf den Felsen ist nicht möglich. Daher früh aufstehen, denn dann ist noch keiner da und das Tor offen und man kann die Aussicht kostenlos genießen. Auf den Rest hab ich dankend verzichtet. Am beeindruckendsten fand ich die Sicht vom Strand aus am frühen Morgen.

Zu zweit Rüdiger Binz Sonnenuntergang am Camp Königgstuhl 5:50 Uhr

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Hochsicherheitsbereich 

[17.05.2012 11:28:59 | Deutschland | Keine Kommentare]

Hochsicherheitsbereich
Hochsicherheitsbereich

Was will uns da jetzt genau mitgeteilt werden? Bitte diese schöne Tür nicht klauen? Achtung, eine geöffnete Türe würde möglicherweise den Weg versperren, daher sicherheitshalber verschlossen? Durchgang für beleibtere und unsportliche Personen verboten?  Laut Artikel X Absatz Y muss der Zugang zu Z mit einem Schloss versehen sein? Guckt mal was wir für schöne Schlösser haben? Ich sollte die Tür abschließen also hab ich das gemacht? Soll mit dem Schloss die – wenn auch sinnfreie - Daseinsberechtigung der Tür unterstrichen werden? Oder möchte der Erschaffer dieser Skulptur gar die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Diskrepanz zwischen gefühlter und echter Sicherheit bei überstürzt und gedankenlos angeordneten  Sicherheitsmaßnahmen „im alternativlosen Kampf gegen [beliebiges Schlagwort hier einsetzten]“ lenken?
Fragen über Fragen über die ich die weiteren 283 Stufen auf dem Abstieg Richtung Strand am Königsstuhl auf Rügen philosophiere. Natürlich nicht ohne die Hinweisschilder am Anfang des Abstieges zu vergessen: „Achtung! 473 (oder so) Stufen! Anstrengender Aufstieg! Rutschgefahr bei Nässe! Betreten auf eigene Gefahr! Abbruchgefahr der Steilklippen! Kein Winterdienst!“

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Canon mobile repair center 

[16.05.2012 17:06:06 | Schweden | Ein Kommentar]

Nach knapp 2000km rütteln in der Lenkertasche hat vor ein paar Tagen mein Canon EFS 17-85mm Objektiv die Segel so halb gestrichen und beschlossen zukünftig nur noch als 17mm Festbrennweite zu fungieren – Sprich die Zoomfunktion steckte fest. Zwar hätte ich nichts gegen ein etwas Lichtstärkeres Objektiv ein zu wenden, aber das würde mein Budget dann doch überstrapazieren, eine „professionelle“ Reparatur zu lange gehen. Doch – wie so oft – weiß das Internet Rat. Eine Anleitung (DANKE Travis Hydzik!) wurde gefunden, 100 SEK (ca. 11 €) in einen Satz Minischraubendreher, zwei Stunden Zeit und eine gute Portion Angstschweiß investiert. Und wie sich das für einen passionierten Bastler gehört, besitze ich nun wieder ein voll funktionstüchtiges Zoomobjektiv...

Jetzt papp ich mir noch einen "Canon mobile competence & repair center" Aufkleber auf die Packtaschen und die 100 SEK sind ruck zuck wieder drin ;-D

17mm zerlegt EFS 17-85mm

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