Punkt #50 erreicht 

[15.05.2012 20:19:20 | Deutschland | Keine Kommentare]

Nach gut 100km von Berlin aus erreiche den Punkt #50 „Oderlandschaft“ am 4.5.2012 wenig nördlich von Frankfurt Oder. Der Fluss schlängelt sich durch eine breite Ebene, hohe Gräser und vereinzelte Bäume säumen das Ufer. Von einer Aussichtsplattform am Oderbruch kann man sich einen guten Überblick verschaffen. Das berühmte blühen der Adonis (?) verpasse ich leider um eine, anderthalb Wochen, trotzdem überrascht die Landschaft mit einer Natürlichkeit die untypisch ist für schiffbare, eingedeichte Flüsse. Knapp zwei Tage radel ich auf den gut ausgebauten Oderradweg entlang, fast immer auf oder direkt neben dem Deich. Infotafeln klären über die großen Überschwemmungen und die Geschichte der Oder als Grenzfluss, umkämpftes Areal und Naturschutzgebiet auf. Auf der polnischen Seite stehen viele Fischer am Ufer oder im Fluss, sie machen reiche Beute. Abends und nachts verschwindet menschengemachter Lärm fast vollständig, Vögel und Insekten, Frösche und Kröten, das rascheln der Bäume im Wind, wühlende Nager kümmern sich um eine adäquate Geräuschkulisse und singen in den Schlaf.

 

Henrich meint: "schöne Landschaft nur leider wieder ohne Elche! Aber viele Rehe - sympathische Kerlchen - und Wildschweine morgens. Aber ich hab noch Kopfweh von der 1. Mai Party in Berlin..."

Punkt #50 Oderbruch Abends Schiffbar meist sich selbst überlassen

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Und ewig lockt die Bequemlichkeit 

[06.05.2012 20:19:14 | Deutschland | Keine Kommentare]

Vom pulsierenden Berlin mit all seinen Verlockungen – bequemes Bett, Rotwein, Cafés, der Bäcker ums Eck, weiter nach Frankfurt Oder. Punkt #50 wartet und erreiche ich noch am selben Abend (Bericht folgt). Ein wunderschönes, einsames Camp an der Oder mit herrlichem Sonnenuntergang versüßt den Abend. Der Mond steht voll über dem Grenzfluss, die Nacht ist hell. Früh wecken mich die Vögel, das Zelt ist feucht vom Tau. Die Sonne versteckt sich hinter einigen Wolken, das Zelt kommt feucht in die Tasche. An der Oder entlang nach Norden, flott pedaliert es sich auf dem Deich. Mittags nimmt der Wind zu, dreht, fängt an mir ins Gesicht oder von der Seite zu blasen. Die Temperaturen gehen weiter runter. Ein Lagerplatz findet sich erst spät, das Zelt bleibt feucht. Regen trommelt mich in den Schlaf und weckt mich früh wieder auf. Bis etwa 10 bleibt der Regen, erst gegen 12 breche ich auf. Wechsel von der Oder Richtung Uckermark, der Radweg Berlin – Usedom soll mich an die Ostsee bringen. Nach gerade mal gut 40km tut sich links die Einfahrt zu einem Campingplatz auf. Die Bremsen greifen zuverlässig, das schwer bepackte Rad steht. Ich überlege nicht lange, checke ein. Das Bremsen hat sich gelohnt, der Platz ist wunderschön. (Für unsere Campingfreunde: www.camping-oberuckersee.de). Frisch geduscht, satt gegessen sitze ich bei Tee mit Aussicht auf den See, schreibe diese Zeilen und genieße den Abend.

Moonshinecamp Radweg Berlin - Usedom Campingplatz Büro

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Quer durch Deutschland 

[02.05.2012 16:12:50 | Deutschland | Ein Kommentar]

Nach einem Tag entspanntem "Muskelaufbau" erhöre ich den Ruf des Rades und pedale weiter. An Flussläufen entlang quer durch Deutschland bis Berlin. Flott fährt es sich auf gut ausgebaut und ausgeschilderten Wegen entlang Neckar, Kocher, Jagts, Tauber, Main, Sinn, Ulster. An Werra, Ilm und Saale häufen sich Kopfstein und unbefestigte Wege. Die Querverbindungen zwischen den Flußtälern überraschen mit abwechslungsreichen Landschaften, steilen Wegen, stillen Wäldern. Nachts finden sich oft offene Schutzhütten, das ein oder andere Mal lockt der Komfort eines Campingplatzes.
 Das vollgeladene Rad regt zu Spekulationen an  - die Vermutung „geht es an den Nordpol?“  war eine der interessantesten. Begegnungen sind durch Offenheit und ehrlichem Interesse geprägt. Mal kurz, mal lang, immer spannend. Auf Campingplätzen werde ich zum Grillen, einem Glas Wein und immer wieder zu Gesprächen eingeladen.
In kleineren und größeren Städten laden gemütliche Cafés, schöne Stadtkerne, interessante Bauten, kulturelle Sehenswürdigkeiten zum Pausieren. In Goethe Weimar im Café irgendwas mit Goethe (ich konnte es mir nicht verkneifen…): „Was hätte Schiller [sic!] bestellt?“ Schiefer Blick. „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.“ Sehr schiefer Blick. „Das ist von Goethe“ Erkennender Blick. „Was hätte der denn bestellt?“ „Also wir haben den Gothe Kaffee, den Goethe Snack, das Goethe […]“ „Danke, dann einen Kaffee und so eine Apfeltasche zum Mitnehmen bitte.“ „Sie meinen die Goethetasche?“ „Jaaaaa….
 Bleibt zu erwähnen, dass die Goethetasche anderswo problemlos als Apfel-Zimttasche für 50 Cent weniger über die Theke geht und der Kaffeebecher von Goethe geziert wird. Konterfei natürlich. Das aufgedruckte Zitat „Caution – Contents Hot!“ ist - glaub ich - nicht von ihm. Merchandise, fuck yeah!

 

Einladend Schwäbisch Hall Viel Fachwerk Profisandkasten Gotha Cafes Goethe Radelfrosch leuchtende Rapsfelder leuchtende Rapsfelder Bank Trainingseinheit

 

Heinrich meint"erstaunlich schöne Route durch dieses Land. Leider wird der Landschaftsgenuss durch die Abwesenheit von Elchen massiv geschmälert! Sitz also nicht so viel in Cafés herum, sondern strampel mal endlich in Richtung Skandinavien weiter!"

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Punkt #34 erreicht 

[01.05.2012 14:32:55 | Deutschland | Keine Kommentare]

Halle begrüßt mich mit einer Vierspurigen Bundesstraße mit sehr mäßigem Fahrradweg in Richtung Innenstadt. Kaputte Abschnitte wechseln mit Kopfsteinpflaster, wechseln mit Betonplatten, vorbei an baufälligen Häusern, Baulücken. Nicht direkt eine Traumroute. Irgendwann knickt die Straße um eine Ecke und das Bild ändert sich schlagartig. Der Stadtkern zeigt sich herausgeputzt, mit viel Liebe für Details renoviert. Schöne alte Gebäude umrahmen den Markplatz. Ein Stück heraus aus der Innenstadt ändert sich das Bild wieder, ein klassisches Studentenviertel wartet auf mich. Holpriger Kopfstein, klassische Altbauten. Direkt am Punkt #34 findet sich eine kleine Szenekneipe, sehr guter Kaffee zu vernünftigen Preisen und nette Leute. Etwas länger dauert dementsprechend die Pause. Aus Halle heraus findet sich ein guter Weg, am Muldestausee nahe Bitterfeld bietet sich eine gute Übernachtungs- und Schwimmmöglichkeit.

 

Position #34 Kleine Gasse Graffiti Altbauten

 

Heinrich (der Elch) meint: "Ich verbitte mir zukünftig Kopfsteinpflaster! Da wird mir schlecht von und ich versau mir das Fell! Und das finden die Elchdamen gar nicht lustig. Wo sind die eigentlich?!"

 

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Punkt #3 erreicht 

[30.04.2012 17:00:00 | Deutschland | Ein Kommentar]

Am 25.04.2012 habe ich den Punkt Nr #3 erreicht! 780km weit war die Radelstrecke bis in den Tühringer Wald zum Beginn des Rennsteigs. Der Thüringerwald, als Ausflugsziel beliebt und bekannt war zu diesem Zeitpunkt noch weng Besucht, so konnte ich eine gemütliche Nacht in einer wunderbaren Schutzhütte direkt am Rennsteig verbringen. Den morgentlichen Weckruf kann man sich hier anhören:

 

 

 

Heinrich (der Elch) meint: "Wurde aber auch langsam Zeit! Das ständige gejammer wegen irgendwelcher Höhenmeter, nur wenns mal ein bisschen bergauf geht, kann ja keiner mehr hören! Ist ja schon eine nette Gegend hier, aber ich seh überhaupt keine Elchdamen!?!"

 

Rennsteigbeginn Heinrich getragen habe ich nicht... Position... herrliche Hütte

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Die ersten Tage 

[18.04.2012 09:48:20 | Deutschland | 8 Kommentare]

Mit leichter Verzögerung ging es um ca. 12.30 Uhr dann endlich los. Danke für Euer kommen und den wunderschönen Abschied!!

 

Alten bekannten Wegen folgend in Richtung Belchen, eine Schutzhütte wartet. Ein letztes Zusammensitzen am Lagerfeuer. Sonntags dann erst später Start – der badische Rotwein ist halt doch lecker…  Die kleinen Süden werden bekanntermaßen sofort bestraft, eine ordentliche kalte, lange Dusche, böse Steigungen und Gefälle, Schlamm, Schneefelder auf dem Weg – Aprilwetter. Wieder eine Schutzhütte, am Feldberg, morgens tief verschneit. Die Abfahrt ins Tal gestaltet sich ungemütlich, Graupel und Regen. Die wasserdichten Handschuhe halten was sie versprechen, zuverlässig halten sie eine größere Menge Wasser davor ab aus den Handschuhen herauszulaufen…
Irgendwann wird das Wetter besser, die Pausen an der Donau angenehmer. Bevor das Zelt ausgepackt werden kann, lädt Hobby-Imker Roland zu einem Bier in seine Hütte. Er überlässt mir die kleine Laube am wohl schönsten Abschnitt der Donau für die Nacht und stellt noch zwei Bier dazu – danke! Weiter am „großen europäischen Strom“ (Eigenwerbung Tourismusverband Donau) bis Sigmaringen, abbiegen in Richtung Norden. Dank deutscher Fahrradwege (Umleitungsschild „U1“ am Radweg :-D ) über schöne Seitensträßchen über die schwäbische Alb.


Vier erste schöne und spannende Tage liegen nun hinter mir, dank hervorragendem Stützpunkt wird nun ein Tag pausiert, die weitere Strecke geplant, das Fahrrad gepflegt,  ein bisschen entspannt und was mir noch so einfällt.

 

Abfahrt Auffahrt Im Schnee Morgens am Feldberg Heinrich... geradezu Luxuriös Donautal

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Presse 

[18.04.2012 09:06:33 | Deutschland | Keine Kommentare]

Die Südbadener Wochenzeitung "Der Sonntag" hat am 15.04. einen weiteren Bericht veröffentlicht.

Artikel lesen (PDF).

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Was war, was wird 

[14.04.2012 02:17:43 | Deutschland | 4 Kommentare]

Was vor Jahren als Spinnerei begann wird Realität. Das Rad ist –endlich - gepackt, die Wohnung leer, der PC formatiert. Kaum ein Tag in den letzten Jahren in denen ich nicht über den einen Tag nachgedacht habe - heute.
Zurück bleibt eine Kiste voll Erinnerungen und Unterlagen.
 Die neue Heimat passt in fünf, sechs wasserdichte Packtaschen auf ein Fahrrad irgendwo auf diese Welt.
Danke an alle die mich unterstützten und unterstützen, mich verstanden und verstehen, mir halfen und helfen, für mich da waren und sind, danke, danke für all die schönen Momente mit euch!

 

was war
was war

was wird
was wird

 

 

 

 

 

 

 

 


P.S.: Wie das so ist, bleibt am Ende viel zu wenig Zeit. So gab es nur spärlich Einträge hier auf der Seite, die Ausrüstungsliste ist auch nicht mehr wirklich aktuell und einige Mails waren doch sehr kurz gefasst. Wird nachgeholt – versprochen.

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Presse 

[14.04.2012 00:57:47 | Deutschland | Ein Kommentar]

Auch der TV-Südbaden hat einen kurzen Beitrag über die showmetheworld gesendet: http://www.tv-suedbaden.de/Aktuelles/Suedbaden/Breisgau-Hochschwarzwald/Artikel/1145834/Mit-dem-Fahrrad-um-die-Welt/

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Presse 

[13.04.2012 12:31:12 | Deutschland | 2 Kommentare]

Das Freiburger Webportal Fudder.de hat einen Bericht über meine geplante Fahrrad Weltreise veröffentlicht:

http://fudder.de/artikel/2012/04/13/das-ist-kein-urlaub-bad-krozinger-faehrt-mit-dem-fahrrad-um-die-welt/

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