6 Monate Nordeuropa
[17.10.2012 21:14:20 | Deutschland | 5 Kommentare]
Sechs Monate mit dem Rad durch Nordeuropa. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Zeit auch für eine kurze Pause. Eine größere Inspektion am Rad, ein paar Ausrüstungsteile austauschen und ein bisschen "herumlungern" bis es dann irgendwann Anfang November nach Südamerika geht. Und am besten geht das wo man Freunde und Bekannte hat. Ab sofort also 3 Wochen Heimaturlaub im "Ländle" :-)
Presse: Luftpost Podcast
[13.10.2012 16:07:53 | Lettland | Keine Kommentare]
Podcasts sind eine wunderbare Sache um sich abends die Zeit im Zelt zu vertreiben, vom schlechten Wetter ab zu lenken oder einfach mal wieder deutsche Stimmen zu hören. Für chronisch Fernwehgeplagte produziert Daniel den Luftpost Podcast mit allerlei spannenden Geschichten aus aller Welt (schön Übersich auf seiner Weltkarte). Bei meinem Aufenthalt in Riga haben wir eine Episode aufgenommen und uns über meine Reise, die Idee der Webseite, Material, Vorbereitungen und einiges mehr unterhalten.
Viel Spaß beim Anhören!
Lettland, Litauen: Riga bis Kaunas
[11.10.2012 12:33:32 | Litauen | Keine Kommentare]
Die Herbststimmung bleibt. Blätter bläst der Wind in diesen Tagen zu Boden, auch ganze Bäume fallen. Windrauschen wird von knatternden Motorsägen begleitet die sich durch umgefallenes Gehölz fressen. Ein Ort hatte zweieinhalbtage keinen Strom, kein Problem für den Mann mit dem ich spreche. Gasherd, Holzofen, Kerzen. Alles vorhanden. Baden geht er eh immer im Fluss nebenan, das hält gesund. Nur das Internet, das hat er vermisst. Er heißt Arunas, vielleicht Mitte Fünfzig, Mischung aus Künstler, Kunstmäzen, Kulturmanager. Er baut an einem Kulturzentrum auf seinem Grundstück, arbeitet mit Schülern und Studenten, produziert Musik. Auf der Suche nach einem geeigneten Zeltplatz bin ich über ihn gestolpert, er lädt mich in sein Haus ein. Abendessen, Frühstück und Äpfel aus eigenem Anbau inklusive.
Ein paar Tage zuvor investiere ich meine letzten lettischen Lats in einen regensicheren Unterstand. Draußen ziehen immer wieder heftige Schauer durch, drinnen ziehe ich trocken für zwei, drei Stunden durch ein barockes Schloss. Ein japanisches Reisegrüppchen und eine Schulklasse sind die einzigen anderen Besucher. Der französische Garten bleibt heute weitestgehend unbeachtet, Prunk und Protz gibt es auch drinnen genug.
Weniger Prunk und Protz dafür ein Haufen – um genau zu sein ein ganzer Hügel voll – Kreuze gibt es zwei Tage später zu bestaunen. Katholischer Wallfahrtsort, Symbol des litauischen Widerstands, durch Papstbesuch geadelt – Berg der Kreuze. Alte Mütterchen verkaufen kleine Kreuze auf dem Weg zum Hügel, für den Fall das man seines grad vergessen hat. Oder ein paar mehr benötigt als geplant. Am Souvenirstand gibt es Handtäschchen zu 10 Euro mit Kreuzmotiven fürs Seelenheil, „ich war da“ Pins zu einem Euro, Parken kostet auch. Alles fürs Jenseits.
Heinrich meint: „Geiles Schlösschen. Im Garten gab‘s sehr leckere und exotische Gaumenfreude an jeder Ecke, ein echtes Sterne Restaurant für Elche! Gut dass die Aufseher nicht so genau geschaut haben… Sonst klemmt es hier. Die ElcheInnen verstecken sich tief im Gebüsch, Stefan hat mir meine Rotweinvorräte weggesoffen und auf den ganzen Nebenstraßen werd ich ständig fast vom Rad geschüttelt. Außerdem fantasiert Stefan irgendwas von Südamerika. Ich hoffe das meint der nicht ernst. Da gibt’s doch keine Elche!“
Estland, Lettland: von Tallinn nach Riga
[03.10.2012 09:27:14 | Lettland | Keine Kommentare]
Goldener Herbst. Vielleicht wo anders. Schmatzend gibt der Schlamm den Schuh frei, der Wind sprüht feine Wassertropfen ins Gesicht, Gänse in V-Formation am schmutziggrauen Himmel. Ihr Rufen weist den Weg gen Süden.
„Matkatee“ heißt mein Weg, 370km durch Estland, von Oandu nach Ikla, von Nord nach Süd. Neu eröffnet, gut beschildert, tolle Rastplätze, wunderschöne Natur und für Wanderer und Radfahrer bestens geeignet. So zumindest die Aussage auf der Webseite des estnischen Forstverbandes RMK. Bei Aegviidu südwestlich von Tallinn stoße ich auf den Weg, freue mich über schöne, autofreie Forststraßen, tolle, saubere Rast- und Zeltplätze am Abend. Gute 800 Meter hält am nächsten Tag das Vergnügen, der Weg biegt in den Sumpf ein. Das schwer bepackt Rad versinkt bis die Vorderradtaschen aufsitzen, modriges Wasser schwappt in die Schuhe – da hilft die beste Membran nicht mehr. Irgendwann tausche ich die Sumpfstrecken mit ungeteerten Straßen, folge nicht mehr dem Offiziellen Weg, steuere abends aber immer wieder die Zeltplätze an denn die sind vorbildlich. Schön gelegen, ruhig, gepflegt.
Am Golf von Riga Richtung Süden. Mal Asphalt und viel Verkehr, mal Schotter und kaum Verkehr, mal Radweg an rauschender Autobahn. Abends am Strand spazieren, das Zelt im Wind trocknen lassen um es morgens dann nass von Tau und nächtlichem Regen doch wieder feucht einzupacken.
Goldener Herbst im Baltikum.
Heinrich meint: „Oh man, kaum ist‘s mal ein bisschen feuchter und windiger, schon muss ich mir die Ohren Volljammern lassen. Dabei gibt’s hier echt nette ElchInnen in den weiten Wäldern, wenig nervige Mücken um die Jahreszeit und leckere Shots in den Städten. Jetzt brabbelt Stefan die ganze Zeit was von ‚dringend in Richtung Süden‘ und hockt doch die halbe Zeit in irgendwelchen Cafés, futtert Schoko Muffins und säuft einen Cappuccino nach dem anderen. Naja, mir soll‘s recht sein, da ‚im Süden‘ klemmt’s ja anscheinend mit der ElchInnenpopulation.“
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