Punkt #700 erreicht! 

[29.04.2013 20:01:47 | Argentinien | 2 Kommentare]

Bariloche. Berühmt für Schokolade und Berge. Erst die Berge, Schokolade später. Die 20km mit dem Bus zur Villa Catedral, copy and paste Variante eines beliebigen Schweizer Ski Dorfs, schlechte (deutschsprachige!) Après-Ski Schlager aus billigen Lautsprechern an überteuerten Buden inklusive. Im Sessellift gemütlich von gut 1000m auf 2000m gondeln, Füße baumeln lassen, Aussicht genießen. Dann auf Schusters Rappen den Grat besteigen. Nach wenigen Minuten bleiben Spaßresort und Tagesausflügler zurück, machen Platz für unzählige Türme, Nadeln, Pfeilern, Säulen und wild übereinander geworfenen Haufen aus Granit. Der Horizont endet an dunstig blauen Bergen in weiter Ferne, oben kreist der Condor, unter den Sohlen knirscht Kies. Der steinige Pfad führt über einen verblockten Pass und stürzt jäh zu einem kleinen Bergsee ab, windet sich weiter in einen Talkessel herab. Umrahmt von Jahrmillionen alten Zinnen liegt im Talkessel die Laguna Toncek, am Ufer ein kleines Gebäude aus Stein - Refugio Frey.  1957 errichtet, seitdem beliebte Basis für Wander- und Kletterfreunde. Unterm Dach Matratzenlager für bis zu 40 Personen, unten Küche und Aufenthaltsraum mit grandioser Aussicht, draußen Steine, dazwischen Zeltplätze, drum herum feinste Kletterrouten. Feinstes auch für Leib und Seele: abends Pizza, dazu Bier, Wein, herrliche Lichtstimmungen zum Sonnenuntergang als Vor- oder Nachspeise, Sternenmeer als Mitternachtssnack, Frühstück mit goldgelbem Sonnenaufgang.
Genussabstieg durch dichtes Bambusgebüsch und lichten Wald, herrlich weite Aussichten auf die Berg und Seenlandschaft des Nahuel Huapi Nationalparks. Eine unbedingte Empfehlung!

 

Vielen Dank an cab-computer.de für den Punkt #700!

 

 

Heinrich meint: „Hola, solch Steinhaufen ist Elch ja gar nicht gewohnt. Schwer anstrengend und man macht sich die Hufe kaputt! Aber wirklich schöne Gegend, auch wenns oben in den Bergen nix zu Fressen gibt. Nicht mal Moose oder so! Immerhin passt die Weinversorgung im Refugio, jetzt fehlen nur noch ein paar Elchdamen und schon kann Elch sich rundum wohl fühlen.

 

Bariloche Beine baumeln lassen Beine baumeln lassen Refugio Lynch Steinmeer Condor sinnvoll Kein Anlass zum schmollen Was ist nun wilder? klassisches Suchbild Refugio Frey gute Idee Draussen Drinnen klein aber heimelig Der Mond ist weiter aufgegangen Lichtring welche eine Lage Keine 5 Minuten Spieglein, Spieglein früh morgens Panoramaaussicht Auf dem Weg nach unten einer der Seen abgebrannte Bäume,

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365 Tage 

[14.04.2013 12:00:00 | Argentinien | 3 Kommentare]

365 Tage ist es heute her das zum letzten Mal meine Wohnungstür ins Schloss gefallen ist. Das „Zuhause“ seitdem ein Zelt, ein Hostel, eine offene Schutzhütte, die Couch eines freundlichen Menschen oder der Schlafsack unter sternenklarem Himmel. Einfach nur „Zuhause“ in der Welt.

 

365 Tage voller Begegnungen mit Menschen verschiedenster Nationen, verschiedenster Ansichten, verschiedenster Geschichten. Wer Zeit investiert, zusieht, zuhört, der wird reich belohnt. Sei es die kleine Geschichte von der ultimativen Schnarcherabwehr im Schlafsaal – eine kleine Wasserpistole wirkt Wunder oder die ganz große Story von einem der in Alaska loslief und acht Jahre später kurz vor Ushuaia steht, sei es Einblick in russische Korruption oder Einblick in die Kajüte eines Einhand Weltumseglers, sei es die kleine Diskussion am Frühstückstisch – Dulce de Leche, Nutella oder Marmelade oder die ganz große Debatte abends beim Glas Wein über Kultur, Gesellschaft, Weltpolitik.

 

365 Tage unterschiedlichster Landschaften, unterschiedlichstes Wetter, unterschiedlichstes Klima. Auch hier, Schönheit sieht wer Zeit investiert, innehält, staunend das Schauspiel verfolgt was Akteur Natur auf der Freilichtbühne Erde aufführt. Sei es die Sonne die sich wochenlang weigert unter den Horizont zu tauchen oder der aufgehende Vollmond der für einen ganz kurzen Augenblick wie eine riesige Kugel in einer Senke liegen bleibt, sei es der Hausgroße Brocken Eis der irgendwann, urplötzlich, laut donnernd von einem Gletscher platzt oder die kleine Schneeflocken die auf deinem Zelt langsam, ja beinahe unsichtbar in der Morgensonne dahinschmelzen.

 

365 Tage mannigfaltigster Geräusche, sei es der dröhnende Verkehrslärm maroder russischer Holzlaster, das kaum hörbare zischen eines Kondors der zum Greifen nah vor dir kreist, das sanfte gluckern eines breiten Stroms in einem flachen Delta oder das tosende rauschen eines himmelhohen Wasserfalls.

 

365 Tage vielfältigster Gerüche, sei es die belebend salzige Frische eines kalten Ozeans, der zart schwebende Duft einer wilden Orchidee, modrige Fäulnis von stehendem Wasser im Moor oder der vielversrechende Geruch den eine kleine Bäckerei noch drei, vier Häuser weiter verbreitet.

 

365 Tage die mir gezeigt haben das Zeit Schönheit erschafft. Das Schöne entdecken, erkunden und genießen, das geht wer sich langsam genug bewegt, Zeit lässt, seine Antennen auf Empfang stellt. Dann reiht sich Schönheit an Schönheit, sei es in gewaltiger Form eines glühenden Sonnaufgangs in den Bergen oder in der zarten Form einer Libelle die Abends auf deiner ruhenden Hand landet, genüsslich die Mischung aus Schweiß und Regentropfen von der Haut schlürft.

 

365 Mal frei über die Zeit eines Tages verfügen, morgens zu entscheiden was man den Tag über tut und was nicht. 365 Mal Neues voll Unsicherheit, Überraschung, Abwechslung, Erkenntnis. 365 Mal noch viel mehr, 365 Mal Ja!

 

 

Tag der Abfahrt der Tag danach Punkt #3, Mitten im Land, Thüringer Wald, Rennsteig Punkt #34, Halle/Saale und der schöne Osten Punkt #50, Oderlandschaft Kreidefelsen Punkt #28, Christiansø & Frederiksø 3 Gänge Sternemenü Punkt #1, Revbua unglaubliches Norwegen Lofoten Untergang verweigert Punkt #122, Nordkap Murmansk Apatity Apatity M18 Kola Highway Monumentale Kirchen Abwechslung zum Schlafsack Nachts Berg der Kreuze Typisch Südamerika Typisch Argentinien Typisch Argentinien Sail away Trotz Südhalbkugel Regenbogenflieger König der Lüfte Straße und Aussicht reingekugelt gefressen Granitnadel sternenklare Rodeo Traumstraße Marmorstatuen Regenwald der Winter naht

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Blogstöckchen 

[08.04.2013 22:47:20 | Argentinien | Keine Kommentare]

Hä? Blogstöckchen? Ja, Blogstöckchen. Nein, das Stöckchen dient nicht darum einem ungeliebten Blogger eins überzubraten, auch soll kein Blogger das Ding apportieren und irgendeinem „Alphablogger“ brav vor die Füße legen, das Blogstöckchen ist eher als Staffellauf zu interpretieren in dem das virtuelle Stöckchen weitergereicht – oder besser weiterverlinkt - wird. Nun hat mir Daniel  vom Luftpostpodcast das Blogstöckchen „Zeig’ uns dein Lieblings-Reiseblogin die Speichen geworfen übergeben. Lieblings-Reiseblog, hui welch Ehre, Danke!
Böse Zungen mögen dahinter vielleicht eine PR Aktion oder das Sammeln von Backlings witter – das Stöckchen wurde vom Outdoorausrüster mit der Wolfstatze im Logo in die virtuelle Welt geworfen -  andererseits, was gibt es schöneres als bei schlechtem Wetter die Füße hoch zu legen und sich Geschichten, Fotos und Eindrücke aus der der Welt anzugucken? Und so eine Liste mit Reiseblogempfehlungen von Reisebloggern ist da doch ein guter Einstieg. Daher werde ich das Stöckchen also nicht für ein schönes Lagerfeuer verbrennen sondern an die beiden Radler von Tasting Travel weiterreichen. Das deutsch-mexikanische pedaliert um den Globus, schreibt darüber in Deutsch, Spanisch und Englisch und wollen damit „für das Radreisen werben, denn für uns ist es die beste Möglichkeit, das soziale Mitgefühl global zu stärken“. Und das klingt doch schon mal ziemlich spannend!

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Auszeichnung für Video Northern Europe by Bike 

[04.04.2013 18:14:21 | Argentinien | 3 Kommentare]

Schönes Ostergeschenk: die amerikanische Adventure Cycling Association hat zusammen mit Vimeo einen Bicycle Travel Video Contest veranstaltet. Aus den vielen schönen Einsendungen wurde mein Video „Northern Europe by Bike“ in der Kategorie „Best Long Distance Tour Video“ als Gewinner gekürt und erhielt zudem den „Bike Travel Spirit Award“ der unter allen Teilnehmern vergeben wurde. Das Video wird am 21. Mai auf dem 4th Annual Ciclismo Classico Bike Travel Film Festival in Arlington, Massachusetts, aufgeführt.
Wer das Video noch nicht gesehen hat:

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