Rauschen in den Ohren - #22 Iguazu erreicht 

[30.01.2015 18:37:36 | Brasilien | Ein Kommentar]

Mit dem Nachtbus nach Iguazú. Aus der Eiswüste in den Dschungel; krasser Wechsel. Ein paar Tage Kaffee trinken, am Pool liegen, tropenfeuchte Luft atmen - akklimatisieren. Sprachgewirr im Dorf, Besucher aus der ganzen Welt. Jeder einzelne nur hier um ein bisschen Wasser beim runter fallen zuzuschauen; zugegeben, das tut es äußerst spektakulär. Jahrtausende lang hat sich der Fluss einen Canyon in das Gestein gefräst, stürzt auf 2,7km länge bis zu 82m in die Tiefe. Vom Parkeingang rumpelt eine kleine Eisenbahn durch den Dschungel, bringt die Touristenmassen zum Teufelsschlund. Der Name kommt nicht von ungefähr. Stege führen zu einer Plattform, gebaut direkt an der ersten Abbruchkante. Wassermassen stürzen ins Bodenlose, zerstäuben, bilden ein undurchsichtiges Tropfenmeer. Böen blasen immer wieder einen Schwall Gischt gegen die Plattform. Der Sprühregen hüllt alles und jeden in eine dichte, feuchte Wolke, Hauch eines kalten, nassen Teufels. Weiter auf Stegen und Wegen durch den Dschungel, vorbei an kleinen und großen Wasserfällen, mal weite Aussicht von oben, mal unten ganz nah dran, mal beinahe drunter. Dumpfes rauschen begleitet den ganzen Tag.
Zwischen abstürzendem Wasser bunte Pflanzen- und Tierwelt. Grün in allen Schattierungen ist die herrschende Farbe, verdeckt meistens sogar die braunen Töne im Unterholz. Unzählige Blattformen ranken von links, rechts, oft auch von oben auf die Wege. Lautstark machen sich die Vögel bemerkbar, sitzen mosernd in den Bäumen oder donnern schnatternd im Tiefflug vorbei. Allerlei Kleingetier zeigt sich jedem der danach Ausschau hält. Stehen bleiben, still halten, runter gucken, schon sieht man absonderliche Gestalten herumkrabbeln. In Anzahl und Variationen aber ungeschlagen: Schmetterlinge. Rund 250 unterschiedliche Arten tummeln sich in dem Nationalpark, viele flattern direkt neben und auf den Wegen, untersuchen interessiert die Touristen, saugen gierig deren salzigen Schweiß. Nicht ganz so friedlich: Nasenbären. Die haben zwei Hobbys: Mülleimer plündern und Touristen beißen. Wer ihnen zu nah kommt (oder das erschnupperte Sandwich nicht schnell genug rausrückt), nach dem wird geschnappt. Und das endet durchaus auch mal im Krankenhaus wie die überall aufgestellten, mit blutigen Großaufnahmen von böse zugerichteten Touristenextremitäten bebilderten Warnschilder in aller Deutlichkeit vermitteln. Da bleibt man dann doch lieber ein paar Schritte weiter weg…
Auf der anderen, der brasilianischen Seite der Fälle geht es noch ein bisschen touristischer zu. Nur ein einziger Weg führt eine kurze Strecke an der Schlucht entlang, große Shuttlebusse karren die Besucher heran und sammeln sie an einem der vielen Restaurants, Imbissbuden oder Souveniershops wieder ein. Dafür ist die Aussicht äußerst spektakulärer. Am kurzen Weg finden sich einige Aussichtspunkte die den Blick über die gesamte Schlucht ermöglichen, am Ende steht ein Tower und die größte Besucherplattform mitten zwischen den größten und höchsten Fällen. Für zwei, drei Stunden bleibe ich, schaue dem Abstürzenden Wasser hinterher, entdecke immer wieder neue Perspektiven, genieße das Schauspiel. Noch tagelang bleibt das gewaltige Rauschen in den Ohren.

 

Heinrich meint: "alter Schwede, meine Heimat ist zwar auch bekannt für viel Wasser, aber hier rauscht es schon gewaltig!! Deutlich zu warm für einen wie mich (daher vermutlich auch der eklatante Mangel an Elchdamen), dafür gibt’s aber reichlich leckeres Grünzeug an jeder Ecke zu futtern. Unerklährlich allerdings warum die Dame vom Hostel so komisch reagierte als ich im Hostelgarten ein kleine Verköstigung der hiesigen Spezialitäten durchgeführt habe. Warum sonst sollte sie all die Köstlichkeiten so liebevoll angerichtet haben?!?"

 

Teufelsschlund Alles verschwindet... Anscheinend Schlangen Bisher das einzigste Absturz Noch mehr eher klein oder groß oder auch in Horden zudem sind Schmetterlinge Achja, da rauscht ja was. Mit Regenbogen oder auch eher versteckt Auch Spinnenweben Die Produzenten der Netzte die Libellen Palmen Das könnte... Ziemlich diesig Es kreucht und fleucht Schöne Gräser Schöne Gräser Wer die Boote findet Wasser erliegt Das hinten links die Aussichtsplattform und die Aussicht Ein wenig näher Menschen Neben dem Weg Und selbst die Federn... Sieht lustig aus Frisst den Müll Das sieht doch wieder aus... Korrekt, die Gischtwolke

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Bericht Badische Zeitung 

[03.01.2015 12:07:08 | Deutschland | Keine Kommentare]

Die Badische Zeitung berichtet über meine Reise online wie auch in Ihrer Printausgabe: Pinguine, Partys, Südseestrände. Das freut mich natürlich :)

Allerdings muss ich ein bisschen was richtig Stellen: ich bin zwar zu einer Weltreise gestartet, habe die Welt aber (noch) nicht umrundet. Und so richtig "zurück" bin ich auch nicht. Eher auf "ArbeitsHeimatUrlub"...

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