Russland: Murmansk
Lippen schmal, Makeup dezent, Frisur extrem akkurat. Prototyp einer russischen Grenzbeamtin, direkt einem 70er Jahre Agentenfilm entsprungen. Drei, viermal vergleichen eisgraue, ausdruckslose Augen Passbild mit Wirklichkeit. Drei, viermal knallt ein Stempel. Bild und Wirklichkeit stimmen wohl ausreichend überein.
„Open, open, open, open“. Dabei deuten befehlsgewohnte Finger auf meine Packtaschen. Gründlich ist er nicht, eher neugierig interessiert, fragt in gebrochenem Englisch nach Route und Ausrüstung. Zwei Stunden, 25 Minuten später rollen die Reifen über russischen Asphalt. 25 Minuten Grenzkontrolle, 2 Stunden Zeitverschiebung. Moskauzeit.
Nach 15 Kilometer ein Kontrollposten, hier endet das Grenzsperrgebiet. Geharkter Sandstreifen, Stacheldraht, Bewegungsmelder, Kameras, Halogenstrahler. Der „Grünstreifen“ am Straßenrand für einige Kilometer. Für die erste Nacht verkrieche ich mich weit im Wald. Sehr weit. Unnötig. Auf den ersten 60 Kilometer zähle ich am nächsten Tag 6 Autos. Kaum verwunderlich, ist die Nebenstraße bisweilen Sandpiste.
Murmansk. Durch gefühlte 6000 pro Kilometer schlängelt sich ein großer Audi SUV. Nebenan am Steuer Iftikhar, Vertreter des „neuen“ Russlands. Erfolgreicher Businessmann, Besitzer zweier Fitnessstudios, eines Hostels, ein paar Apartments, Hoffnung auf einen hohen Posten in der Verwaltung. Er möchte sein Englisch verbessern, ich Murmansk kennenlernen. Iftikhar zeigt mir die Stadt, die Sehenswürdigkeiten, die versteckten Plätze, nebenbei erledigt er was er zu tun hat. Eine alte Radiostation mit grandioser Aussicht auf Murmansk, seine Studios, Monumente, Plattenbauten, Flugzeugträger, Baumärkte, Atomeisbrecher, Supermärkte, Restaurants, Computerläden, der Lieblingsgrillplatz hinterm Hügel. Tiefe Einblicke, bleibende Eindrücke.
Heinrich meint: „Oh herrlich! Die Elchdamen verteilen sich zwar etwas, dafür gibt’s aber ungestörte, weite Wälder mit sehr leckerem Grünzeug, eine Vodkaauswahl zum niederknien (3 volle Regale sind keine Seltenheit!) und Kippen zu sehr Elchfreundlichen Preisen… So kann Elch es aushalten.“
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